Bei einer traumatisch erlebten Lebenserfahrung kommt es zur „Dissotiation“, d.h. zur Unterbrechung des Austausches der Information der beiden Gehirnhälften. Als Folge kann unser Gehirn Sinneseindrücke nicht mehr in einem rationalen und emotionalen Gesamtzusammenhang abbilden und verarbeiten. Dadurch wird eine adäquate Bewältigung verhindert. Es kommt zu einem Gefühl der Erstarrung. So wie ein Tier, das nicht mehr angreifen, aber auch nicht fliehen kann, sich Tod stellt.
Bei traumatischen Erfahrungen wird die natürliche, sonst selbstständig funktionierende Informationsverarbeitung einer Person gestört. Die mit der traumatischen Situation verbundenen Informationen (Gefühle, Körperempfindungen, Gedanken, äußere Abläufe, Verhaltensweisen etc.) bleiben unverarbeitet. Im Gehirn entstehen "Blockierungen", wodurch das Erlebte isoliert bleibt. Hier kann eine Traumatherapie mit EMDR helfen, die natürliche Informationsverarbeitung wieder zu aktivieren und die Auflösung des Traumas im Sinne einer Neuverarbeitung zu fördern.
Was von einer Person als belastend oder gar traumatisierend erlebt wird, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel von der psychischen Widerstandsfähigkeit, von der Unterstützung durch das soziale Umfeld (Familie und Freunde) und wie lange es dauert wieder ein Gefühl der Sicherheit herstellen zu können. Ein Trauma ist ein belastendes Ereignis oder eine Situation, die von der betreffenden Person nicht bewältigt und verarbeitet werden kann. Lebenserfahrungen, welche mit Angst, Scham und völliger Hilfslosigkeit verbunden sind können zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen. Auch der Tod eines Angehörigen, eine schwere Erkrankung, oder frühkindliche, körperliche, psychische und sexuelle Gewalt können tiefe Wunden in der Seele hinterlassen, die einen Menschen das Leben lang beeinträchtigen.
Traumatisch kann jede Situation oder Erfahrung sein, die in einer Person einen Zustand der Verwirrung, des Schocks, das Gefühl des Verlustes der Kontrolle, der Hilflosigkeit und der Handlungsunfähigkeit auslöst. All das sind normale Reaktionen auf ein unnormales, traumatisches Ereignis.
Etwa 80 % der Menschen erleben in ihrem Leben eine Situation, die zu einer psychischen Traumatisierung führen kann. Während etwa zwei Drittel der Menschen solche Schicksalsschläge nach einiger Zeit mehr oder weniger gut selbst bewältigen können, benötigen einiger Menschen psychotherapeutische Hilfe bei der Bewältigung der Traumafolgestörungen.
Man unterscheidet Traumata durch Naturkatastrophen, Unfälle etc. und von Menschen ausgelöste Traumata wie körperliche und sexuelle Gewalt. Zudem unterscheidet man zwischen "Einzeltraumass" und wiederholte bzw. langanhaltende Traumata.
Ein Trauma ist eine tiefe Verletzung der Seele, die Zeit braucht, um zu heilen.
Aber, die Zeit heilt nicht immer alle Wunden.
Je nach Schwere der traumatischen Situation erholt sich der Betroffene sich nicht aus eigener Kraft und es können posttraumatischen Belastungsstörungen entstehen.
Seelisch
Dauerhafter Übererregungszustand,
starkes Empfinden von Scham, Schuld, innerer Wertlosigkeit,
Gefühl der Leere und Hoffnungslosigkeit,
chronisches Gefühl von bedroht sein,
unkontrollierbare Gefühlsausbrüche,
Amnesien (Gedächtnisverluste),
Verlust des Selbstvertrauens;
Gefühl, von niemandem verstanden zu werden;
Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit,
Depressionen, Ängste, Panik, Schlafstörungen,
Alpträume, Selbstverletzungen,
chronische Selbstmordgedanken
Körperlich
Ekel vor dem eigenen Körper,
zerstörtes Körperbild,
intime Nähe zu anderen wird als bedrohlich erlebt,
der Körper drückt die Gefühle aus in Form von
Symptomen (Körpererinnerungen; der Körper erinnert sich, muskuläre Verspannungen, Schmerzen im gesamten Körperbereich),
körperliche Selbstverletzungen,
chronischer posttraumatischer Disstress.
Geistig
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen,
Lernstörungen.
Ständige Nervosität und Schreckhaftigkeit
Kaum verstehbare Ängste
Emotionale Instabilität
Häufige Konflikte mit anderen Menschen
Geistesabwesenheit
Misstrauen
Schlafstörungen und Albträume
Die PTBS ist gekennzeichnet durch das ständige Wiedererleben des Traumas (Intrusionen, z.B. Flashbacks). Ausgelöst werden Flashbacks durch sogenannte "Trigger". Dies kann ein Geruch, eine Melodie, etc. sein, die der Betroffene mit der Traumasituation in Verbindung bringt. Situationen und Orte, die Erinnerung an die Geschehnisse auslösen könnten, werden daher von Betroffenen vermieden.
Die Symptome müssen länger als einen Monat andauern um eine PTBS diagnostizieren zu können.
Traumatische Erlebnisse
Depressionen
Ängste (z.B. Flugangst, Höhenangst)
Phobien
Zwänge
Psychisch bedingte körperliche
Erkrankungen
Selbstwertprobleme,
Akute Lebenskrisen
Chronische Schmerzen
Allergien
Unbewältigte Trauer
Belastungen bei unheilbaren Krankheiten
Suchtprobleme
Schlafprobleme
Burnout
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