Ich bin 41 Jahre alt. Nach meiner Ausbildung zum Schlosser begann ich meine Arbeit in einem großen Betrieb. Bedingt durch einen Unfall, der noch sehr glimpflich ausging entwickelte ich eine extreme Höhenangst. Es dauerte nicht lange und es folgte aufgrund der entsstandenen Unsicherheit noch weitere Ängste (z.B. Flugangst).
Um aber weiter im Beruf und im Alltag zu funktionieren, begann ich meine Ängste mit Alkohol zu dämpfen, was ja auch erstmal half. Irrtum! Es begann eine schleichende Abhängigkeit und eine schwere Depression.
Eine dreiwöchige Entgiftung in der Klinik brachte mich wieder ins Leben zurück.
Im direkten Anschluss begann ich eine ambulante Suchttherapie in Form wöchentlicher Gruppen- sowie Einzeltherapie. Dort hörte ich das erste Mal von der EMDR-Traumatherapie. Anfangs war ich skeptisch, aber für alles dankbar und offen. Bei der ersten Sitzung entschied ich mich für das wechselseitige Tippen auf die Knie, was für mich angenehmer war. Schon bei der ersten Sitzung war es erstaunlich, was da entstand. Ich habe mich ganz darauf eingelassen. Noch während der folgenden Sitzungen begann ich langsam Schritt für Schritt mich wieder auf Höhe zu begeben. Anfangs nicht leicht, doch es ging im wahrsten Sinn des Wortes täglich bergauf.
Zurückblickend erlebe ich die Sucht- und Traumatherapie als großen Schritt zurück ins Leben. Endlich wieder angst- und suchtfrei nach vorne schauen zu können.
Bewertung meiner Ängste:
Vor Therapiebeginn auf einer Skala von 1-10= 10 (sehr hoch, panische Angst)
Heute=1-2 (gesunde Ängste)